Kennen Sie das? Sie
gehen zu ihrem Vermögensberater und haben dabei ein mulmiges Gefühl als würden
Sie zu ihrem Zahnarzt gehen. Doch im Endeffekt ist es das Gleiche wie beim
Zahnarzt. Man möchte dem Arzt nicht sagen, dass man viel Schokolade gegessen
hat und auf Zahnseide keinen Wert legt, manchmal sogar auf das Zähneputzen
verzichtet nachdem man wieder einen langen Abend im Unternehmen verbracht hat
oder Networking betrieben hat. Doch wehe der böse Zahnarzt findet ein Loch. Wer
dafür dann wohl schuld ist? Sicher der Zahnarzt, hat er nicht letzten beim
Nachbarzahn eine neue Krone gesetzt und ist dabei mehrmals mit seinen
Gerätschaften an den anderen Zahn angekommen?
Möchten Sie eine gute
Beratung, dann müssen Sie ihrem Berater auch das benötigte Maß Vertrauen
schenken und ihm die Auskünfte geben, die er für die Optimierung ihres
Finanzplans benötigt. Ansonsten kann ihr Finanzberater stets nur reagieren in
seiner Handlungsweise, diese aber nie optimieren. Darum ein paar
Grundinformationen, die für ihren Berater des Vertrauens von hoher Bedeutung
sind, um für Sie die ideale Anlage zu finden.
Im ersten Schritt wird
man Sie bitten Informationen über ihren aktuellen Vermögensstand kund zu tun.
Hierbei wird ein seriöser Berater folgende Informationen verlangen:
- Beruf/Einkommen
- Familie ja/nein
- Anzahl der Kinder
- Menschen mit Behinderung in der Familie?
- Haushaltsplan?
- Versicherungen
- Anlagen (Sparbücher, Aktien, Anleihen, Immobilien, etc.)
- Schulden
- Altersvorsorge
Rücken Sie ruhig die
Informationen raus, andernfalls sieht sich ihr Finanzberater gezwungen ihnen
auf den Zahn zu fühlen. Grund hierfür stellen die scharfen Regeln zur
Dokumentierung von Beratungsgesprächen dar. Die Einhaltung jener wird von der
BAFIN genauestens kontrolliert. Liegt eine offensichtlich mangelnde
Informationsquelle vor, müssen Sie davon ausgehen, dass der Finanzberater sich
davor scheut mit Ihnen die Geschäftstätigkeiten auszubauen.
Im zweiten Schritt
erfolgt dann die Analyse von möglichen größeren Ausgaben binnen der nächsten
Jahre. Folgend ein paar wesentliche Punkte gelistet:
- Ausbildung der Kinder
- Altersheim für Eltern
- Neues Auto
- Umzug
- Sanierungsmaßnahmen
Im dritten Schritt
folgt die Erklärung der Finanzinstrumente durch den Berater. Hierbei ist es
wichtig, dass Sie sich trauen Fragen zu stellen, sollten Sie mal etwas nicht
verstehen. Aufgabe des Finanzberaters ist es Ihnen das hoch komplexe
Finanzsystem auf einem sprachlich leicht verständlichen Niveau nahezuführen.
Setzen Sie NIE Ihre Unterschrift auf einen Vertrag oder eine Abmachung solange
Sie das jeweilige Finanzinstrument nicht nachvollziehen können. Grundsätzlich
sollte jede Finanzberatung folgende Finanzinstrumente auf jeden Fall
miteinbezogen haben:
- Funktionsweise der Zinsen und Zinseszins & Bedeutung des Leitzinses
- Sparbuch / Bausparer
- Aktien / Anleihen / Zertifikate / Fondstypen
- Immobilien
- Edelmetalle
Im vierten Schritt
ermittelt der Finanzberater Ihr persönliches Risikoprofil. Mit Hilfe des
Risikoprofils kann er beurteilen ob die von Ihnen angepeilten Gewinne in dem
abgesteckten Zeitraum realistisch sind bzw. nur ein Traum bleiben.
Im letzten Schritt
erfolgt dann die Erstellung eines optimierten Anlageplans. Hierbei wird in
Abhängigkeit Ihres Risikoprofils, Anlagedauer, Diversifikationsgrad und
Gewichtung festgelegt. Setzen Sie niemals auf einen einzigen Wert. Möchte der
Anlageberater Sie dazu verleiten all Ihr hart erspartes Geld auf nur eine
Anlage zu setzen, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Entweder versucht
der Berater stark in seine eigene Tasche dabei zu wirtschaften, indem es zu dem
angebotenen Produkt vielleicht ein Kooperationsabkommen gibt, oder er hat
schlicht keine Ahnung von einer nachhaltigen seriösen Geldanlage. Unter diesen
Umständen verlassen Sie lieber den Raum und suchen sich einen neuen
Finanzberater.